LymphabflussSzintigraphie

Die Wächterlymphknoten-Entfernung erfolgt routinemäßig insbesondere bei Brustkrebs, Hautkrebs oder bei Tumoren der äußeren Geschlechtsorgane (Vulva und Penis).

Der Wächterlymphknoten (engl. Sentinel Lymph Node = SLN) ist der erste Lymphknoten, der im Abflussgebiet eines Tumors liegt und über eine eigene Lymphbahn verfügt.
Weil der Lymphabfluss variabel und damit oft nicht vorhersagbar ist, muss bei jedem Patienten die Lage des SLN mittels Lymphabfluss-Szintigraphie dargestellt werden, damit er im Rahmen der Tumoroperation oder einer Nachresektion sicher aufgefunden werden kann.
Nach der Entfernung wird der SLN histologisch untersucht. Dies dient dem Nachweis ob eine
Absiedelung von Tumorzellen des Primärtumors über die Lymphbahnen bereits erfolgt ist oder nicht. Diese Aussage ist für die weitere Therapie entscheidend.

Der individuelle Nutzen für Sie als Patient ergibt sich aus der Reduktion der operativ zu entfernenden Lymphknoten gegenüber der konventionellen Entfernung sämtlicher möglicherweise befallener Lymphknoten und damit verbundener Nebenwirkungen (z.B. Lymphödem).

Durchführung der Lymphabfluss - Szintigraphie
Es wird Ihnen ein radioaktiv markiertes Präparat direkt in / unter die Haut an der Brust (bei Brustkrebs) oder um den Tumor / die ehemalige Tumorlokalisation herum injiziert (bei Hautkrebs, Vulva- oder Peniskarzinomen). Das radioaktiv markierte Präparat fließt über die regionalen Lymphbahnen ab und reichert sich in dem / den Wächterlymphknoten an.
Bei Brustkrebs ist es erforderlich im Bereich der Injektionsstelle an der Brust für ca. 20 – 30 Minuten kräftig zu massieren, um den Lymphabstrom anzuregen.
Im Anschluss an die Injektion / Massage werden Aufnahmen zur Dokumentation des SLN vorgenommen, diese dauern in der Regel ca. 10 Minuten. Ggf. wird der SLN auf der Haut markiert. Bei fehlender Darstellung des SLN sind Spätaufnahmen erforderlich.
Planen Sie für diese Untersuchung ca. 1-3 Stunden ein.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen:
Diese Untersuchung ist mit einer sehr geringen Strahlenexposition verbunden. Gelegentlich kann es eine vorübergehende kleine Rötung im Bereich der Injektionsstelle geben. Weitere nennenswerte, häufiger auftretende Nebenwirkungen sind bei den verwendeten radioaktiven Präparaten und Dosierungen nicht bekannt.