Nierenszintigraphie

Mit der Nierenszintigraphie lassen sich frühzeitig krankhafte Veränderungen der Nieren nachweisen. Die Untersuchung erlaubt Rückschlüsse auf die Durchblutung, die seitengetrennte Funktion und den Harnabfluss beider Nieren. Sie wird eingesetzt bei Verdacht auf einen Harnstau (z.B. durch Nierensteine), bei angeborenen Harnabflussstörungen, bei Nierentumoren, bei eingeschränkter Nierenfunktion, zur Kontrolle nach einer Nierentransplantation und bei ungeklärtem Bluthochdruck. Zudem erfolgt sie prätherapeutisch vor geplanter Bestrahlung (bei der die Nieren im Bestrahlungsfeld liegen) oder vor einer Chemotherapie, um eine Funktionsstörung oder eine Abflussbehinderung der Nieren auszuschließen.

Vorbereitung:
bitte vor der Untersuchung mindestens 1 Liter trinken (Wasser oder Tee), ggf. bringen Sie sich bitte die entsprechende Trinkmenge mit.
Sie können jederzeit vor der Untersuchung zur Toilette gehen und die Blase entleeren.
Sie dürfen vorher essen und wie gewohnt Ihre Medikamente einnehmen.

Untersuchungsablauf:
Die Untersuchung wird in der liegenden Position durchgeführt. Dabei wird Ihnen über eine Armvene ein radioaktiv markiertes nierengängiges Präparat (99mTc-MAG3) gespritzt.
Die Untersuchung startet mit der Injektion des Radiopharmakons und dauert bis zu 45 min.
Ggf. muss die Urinausscheidung angeregt werden, in diesem Falle wird Ihnen ca. in der 20. Min ein harntreibendes Medikament gespritzt. Dieses Medikament verursacht einen Harndrang, wenn Sie einen zu starken Harndrang verspüren und dringend zur Toilette müssen, informieren Sie uns bitte.
In der ca. 30. und 35. Minute nehmen wir Ihnen in der Regel je ein Röhrchen Blut aus der Vene des anderen Armes ab, um die sogenannte Clearance (=Klärfunktion) der Nieren zu bestimmen. Dieser Wert ist eine wichtige Zusatzinformation für Ihren behandelnden Arzt.
Zum Ende der Untersuchungszeit ist ein Toilettengang und danach eine nochmalige kurzzeitige Aufnahme (5 min) erforderlich, sollten sich danach die Nieren nicht vollständig entleert haben, wird ggf. nach einer nochmaligen Wartezeit (ca. 1 Stunde) eine weitere nur kurz dauernde Aufnahme der Nieren gemacht (Spätaufnahme).

Risiken und Nebenwirkungen:
Die Untersuchung ist mit einer sehr geringen Strahlenbelastung verbunden. Nennenswerte, häufiger auftretende Nebenwirkungen sind bei den verwendeten radioaktiven Präparaten und Dosierungen nicht bekannt.
Bei der Verwendung des harntreibenden Medikamentes ist das Auslösen einer Nierenkolik möglich, sofern bei Ihnen Nierensteine vorhanden sind. Bitte teilen Sie uns dies unbedingt mit.