Bei Ihnen ist ein Prostatakarzinom festgestellt worden oder Sie befinden sich bereits aufgrund eines Prostatakarzinoms in urologischer Behandlung. Der PSA-Wert (Tumormarker) ist deutlich erhöht. Deshalb ist eine geeignete Therapie zur Behandlung des Prostatakarzinoms erforderlich. Voraussetzung dafür ist eine möglichst sensitive und spezifische Diagnostik, um die Ausdehnung der Tumorerkrankung festzustellen.
In Deutschland ist die Standartdiagnostik des Prostatakarzinoms die CT/MRT und die Skelettszintigraphie. Nun wurde jedoch auch ein prostataspezifisches Präparat gefunden, das mehr und mehr Einzug
in die Diagnostik des Prostatakarzinoms findet. Bewährt hat sich bereits das PSMA-PET, welches eine hohe Sensitivität und Spezifität aufweist, allerdings nur eingeschränkt zur Verfügung steht und
in der Regel keine Kassenleistung ist.
Für die konventionelle nuklearmedizinische Diagnostik sind mittlerweile auch 99m-Tc-markierte-PSMA-Liganden entwickelt worden und werden immer häufiger in der Diagnostik des Prostatakarzinoms
eingesetzt. Der Vorteil dieser Diagnostik ist die breitere Verfügbarkeit und die Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Allerdings ist das 99m-Tc-PSMA kein zugelassenes Arzneimittel für die
Diagnostik des Prostata-Karzinoms. Daher erfolgt die heutige Untersuchung im Rahmen eines „individuellen diagnostischen Heilversuch“.
PSMA ist ein Membran-gebundenes Protein, welches in der normalen Prostata gebildet wird. Die gemessenen PSMA-Konzentrationen sind jedoch beim Prostatakarzinom deutlich erhöht.
Zahlreiche Publikationen zeigen eine direkte Korrelation der PSMA-Konzentration mit dem PSA-Wert und dem Tumorstadium, sowohl im Primärstaging als auch in der Rezidivsituation.
Das radioaktiv markierte PSMA kann also zur Diagnostik eingesetzt werden. Es detektiert prostataspezifisches Tumorgewebe im Knochen und im Weichgewebe (Lymphknoten, Lunge, Leber, ect.). Es kann
aber auch mit einem therapeutisch nutzbaren Nuklid (z.B. 177-Lu-PSMA) verbunden werden und zur Therapie im palliativen Setting eingesetzt werden.
Bei bereits mehr als 1000 Patienten wurde das radioaktiv markierte PSMA erfolgreich in der Diagnostik eingesetzt.
Individueller Nutzen: Primärtumor, Metastasen und Rezidive können frühzeitig erkannt und das Behandlungsregime dementsprechend angepasst werden.
Untersuchungsablauf:
Das 99m-Tc-PSMA wird Ihnen in eine Armvene injiziert. Nach einer Einwirkzeit von mindestens 4 Stunden erfolgt eine Ganzkörperszintigraphie mit anschließenden Schichtaufnahmen des Bauchraumes /
Beckens und einer Schwächungs-low-dose-CT, die nur zur anatomischen Orientierung dient (keine diagnostische CT!), ggf. werden zusätzliche Einzelaufnahmen durchgeführt. Die Aufnahmen dauern
insgesamt ca. 35-40 min.
Nebenwirkungen / Verträglichkeit:
Sie sind durch die Untersuchung einer geringen Strahlenbelastung ausgesetzt (ca. 4 mSv), die der zwei- bis dreifachen jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (~ 2.1 mSv pro Jahr)
entspricht. Ein Teil des radioaktiv markierten PSMA wird über die Nieren, teils über die Leber und Gallenblase ausgeschieden. Daher ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erforderlich.
Bezüglich der Sicherheit und Schädigung von Nachbarorganen bzw. Ausscheidungsorganen wurden ebenfalls Untersuchungen durchgeführt, die zeigen konnten, dass bei diagnostischer Dosierung die
Belastung vernachlässigbar sind. Darüber hinaus sind sehr seltene Nebenwirkungen möglich, z.B. Unverträglichkeitsreaktionen, die aufgrund der Neuartigkeit des diagnostischen Verfahrens bisher
evtl. noch nicht beobachtet wurden. Eine Nachsorge der Diagnostik ist nicht erforderlich.
Die Diagnostik mit 99m-Tc-PSMA erfolgt im Rahmen eines individuellen Heilversuches, da eine Markt-Zulassung dieses Präparates noch nicht vorliegt. Durch weltweite Sammlung der Daten über
Nebenwirkungen und Effekte wird letztlich der Nutzen und Stellenwert dieser Diagnostik immer weiter untermauert und zukünftig möglicherweise einem größeren Patientenkreis zugänglich gemacht
werden können.
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