PSMA ist ein Membran-gebundenes Protein, welches in der normalen Prostata gebildet wird. Die gemessenen PSMA-Konzentrationen sind jedoch beim Prostatakarzinom deutlich erhöht. Zahlreiche Publikationen zeigen eine direkte Korrelation der PSMA-Konzentration mit dem PSA-Wert und dem Tumorstadium, sowohl im Primärstaging als auch in der Rezidivsituation. Das radioaktiv markierte PSMA kann also zur Diagnostik eingesetzt werden.
Es detektiert prostataspezifisches Tumorgewebe im Knochen und im Weichgewebe (Lymphknoten, Lunge, Leber, ect.). Es kann aber auch mit einem therapeutisch nutzbaren Nuklid (z.B. 177-Lu-PSMA) verbunden werden und zur Therapie im palliativen Setting eingesetzt werden. Bei bereits mehr als 1000 Patienten wurde das radioaktiv markierte PSMA erfolgreich in der Diagnostik eingesetzt.
Individueller Nutzen: Primärtumor, Metastasen und Rezidive können frühzeitig erkannt und das Behandlungsregime dementsprechend angepasst werden.
In Deutschland ist die Standarddiagnostik des Prostatakarzinoms die CT/MRT und die Skelettszintigraphie. Nun wurde jedoch auch ein prostataspezifisches Präparat gefunden, das mehr und mehr Einzug in die Diagnostik des Prostatakarzinoms findet. Bewährt hat sich bereits das PSMA-PET, welches eine hohe Sensitivität und Spezifität aufweist, allerdings nur eingeschränkt zur Verfügung steht ist.
Für die konventionelle nuklearmedizinische Diagnostik sind mittlerweile auch 99m-Tc-markierte-PSMA-Liganden entwickelt worden und werden immer häufiger in der Diagnostik des Prostatakarzinoms eingesetzt. Der Vorteil dieser Diagnostik ist die breitere Verfügbarkeit. Allerdings ist das 99mTc-PSMA kein zugelassenes Arzneimittel für die Diagnostik des Prostata-Karzinoms. Daher erfolgt die Untersuchung im Rahmen eines „individuellen diagnostischen Heilversuch“.
Untersuchungsablauf:
Das 99m-Tc-PSMA wird in eine Armvene injiziert. Nach einer Einwirkzeit von mindestens 4 Stunden erfolgt eine Ganzkörperszintigraphie mit anschließenden Schnittbildern des Bauchraumes / Beckens und einer Schwächungs-low-dose-CT, die zur anatomischen Orientierung dient (keine diagnostische CT!), ggf. werden zusätzliche Einzelaufnahmen durchgeführt. Die Aufnahmen dauern insgesamt ca. 35min.
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