Nebenschilddrüsenszintigraphie

In der Regel sind die 4 Nebenschilddrüsen hinter der Schilddrüse gelegen. Gelegentlich findet man jedoch auch Abweichungen von dieser Lage (ektope Lage). Die Nebenschilddrüsen produzieren das Parathormon (PTH). Das Parathormon spielt eine entscheidende Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel. Eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) beispielsweise im Rahmen von Nebenschilddrüsenadenomen (gutartige Tumore der Nebenschilddrüsen) führt zu einem Anstieg des Serumcalciumwertes und einem Abfall des Serumphosphatwertes und kann zu Symptomen wie Osteoporose, Herzrythmusstörungen oder Niereninsuffizienz führen. Mithilfe der Nebenschilddrüsen-szintigraphie können Nebenschilddrüsenadenome bildlich dargestellt werden.


Untersuchungsablauf:
Für die Nebenschilddrüsenszintigraphie wird ein radioaktives Präparat (99mTc-MIBI) in die Armvene injiziert. Nach etwa 5-10 Minuten werden mit einer Gammakamera Bilder der Schilddrüse aufgezeichnet, auf denen die Verteilung des Radiotracers sichtbar gemacht wird (Dauer ca. 15 min). Nach einer weiteren Wartezeit von etwa 2-3 Stunden werden Spätaufnahmen, inklusive Schichtaufnahmen vom Hals- und Brustkorbbereich angefertigt (Dauer ca. 25 min). Zu diesem Zeitpunkt wurde das schwach radioaktive Arzneimittel zum größten Teil aus der Schilddrüse „ausgewaschen“, so dass sich mögliche Nebenschilddrüsenadenome gegenüber dem Schilddrüsengewebe besser abgrenzen. Im Anschluss daran erfolgt in der Regel noch eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse. Insgesamt sollten für die Untersuchung etwa 4 bis 5 Stunden Zeit eingeplant werden. In der Regel erfolgt zusätzlich eine Schilddrüsenszintigraphie, falls diese nicht bereits erfolgt ist (siehe Informationsblatt Schilddrüsendiagnostik).

Risiken und Nebenwirkungen:
Die Untersuchung ist mit einer geringen Strahlenbelastung verbunden. Nennenswerte, häufiger auftretende Nebenwirkungen sind bei den verwendeten radioaktiven Präparaten und Dosierungen nicht bekannt.